NDR Hamburg Journal

Moderatorin: Was haben ein deutscher Filmklassiker wie Der Hauptmann von Köpenick und ein internationaler Blockbuster wie James Bond – Der Morgen stirbt nie gemeinsam? Ganz einfach, sie wurden beide in Hamburg gedreht. Seit Jahrzenten schon inspiriert die Hansestadt Filmemacher aus aller Welt. Davon überzeugen kann man sich ab Sonnabend auf der videoBustour Das rollende Kino. Die Fahrt führt zu Drehorten bekannter und unbekannter Filme und verrät faszinierende Geschichten über die Filmstadt Hamburg. Sie erleben jetzt die Premiere der Tour.

Sprecherin: Klappe zu, und Action! Bei den Dreharbeiten zum James Bond Film Der Morgen stirbt nie spielten sich in Hamburg atemberaubende Szenen ab, lange bevor der Film in die Kinos kam. So viel Starrummel hat selbst das Hotel Atlantik selten erlebt. Das Hamburger Luxushotel ist die erste Station der Videobustour. Historiker Arne Krasting hatte die Idee zur filmischen Stadtrundfahrt durch Hamburg.

A. Krasting: Hamburg als Filmstadt hat viel mehr zu bieten als man eigentlich zunächst erwartet. Es gibt unzählige Filme, die hier entstanden sind über die Jahrzehnte hindurch, von alten Filmen aus den zwanziger Jahren bis zu den neuesten Filmen Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe und immer wieder wird die Stadt inszeniert.

Sprecherin: Auf dem weg von einem Drehort zum nächsten reisen die Mitfahrenden durch die Filmgeschichte. Sie lernen die Schauplätze von bekannten und unbekannten Filmen kennen und erfahren die Geschichten hinter ausgewählten Filmausschnitten. Arne Krasting plaudert dabei das eine oder andere Geheimnis der Filmemacher aus. Das CCH etwa diente einer wichtigen Szene in Schtonk als Kulisse. Diese Bilder aus Helmut Dietls Kultfilm über die gefälschten Hitlertagebücher wurden digital nachbearbeitet um die Menschenmassen opulenter aussehen zu lassen. Und dieses Gebäude aus dem Film gibt selbst eingefleischten Hamburgern ein Rätsel auf.

Die Lösung: Es handelt sich um eine Bildmontage aus der Hamburg Messe und dem sogenannten Affenfelsen an der Alster. Effekte wie diese, im Jahre 1991, eine Sensation für den deutschen Film. Doch die Reise durch die Filmstadt Hamburg führt noch viel weiter in die Vergangenheit. 1956 etwa, so erfährt man, wurde das alte Finanzamt am Schlump zum Köpenicker Rathaus, im Heinz Rühmann Klassiker Der Hauptmann von Köpenick. Der Originalschauplatz viel weg, denn im geteilten Berlin waren Dreharbeiten damals nicht erlaubt. Und natürlich gibt es auch einige Geschichten über diesen Drehort und diesen Film, Große Freiheit Nr. 7 mit Hans Albers. Mit solchen Szenen prägte er wie kein anderer das Bild vom verruchten Sankt Pauli.

A. Krasting: Sankt Pauli ist tatsächlich nicht nur eine Kulisse also ein Drehort, sondern die Sankt Pauli Filme haben ein wirkliches Genre ausgebildet in den letzten Jahrzenten. Im Grunde seit dem dort gefilmt wurde hat man unterschiedliche Arten von Sankt Pauli Filmen, also dieses Genre hat sich auch gewandelt.

Sprecherin: Doch die Filmstadt Hamburg hat weitaus mehr zu bieten als Reeperbahn und Hafen. Das hat besonders er bewiesen, Fatih Akin präsentiert in seinen Filmen den ganz persönlichen Blick auf Hamburg. In erfolgsstreifen, wie Gegen die Wand, lässt er den Zuschauer sein Altona erleben. Die videoBustour endet nach 31 Filmen in 3 Stunden und bietet doch nur einen ersten Überblick, denn die Geschichte der Filmstadt Hamburg geht weiter. Jeden Tag beginnt ein neues Kapitel.

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